Wir stehen vor einer der größten Entscheidungen der Menschheit – einer Entscheidung darüber wie wir der Klimakrise begegnen.
Das ist eine riesige Verantwortung und zugleich eine Chance. Unsere Chance, gemeinsam eine umfassende Veränderung zu einer gerechteren Gesellschaft anzustoßen.
Wir leben in einer kritischen Zeit, in der die Veränderungen durch die globale Erderwärmung bereits spürbar sind: Waldbrände, Dürreperioden und Starkregen lösen einander ab. Vor allem für Menschen, die in der globalen Gesellschaft weniger Privilegien haben und für marginalisierte Gruppen sind die Folgen schon jetzt verheerend. Wenn wir nicht schnell, umfassend und radikal handeln, werden wir klimatische Kipppunkte erreichen, die unwiderrufliche Folgen mit sich bringen und die die (globale) soziale Ungerechtigkeit weiter verschärfen.
Wir haben lange genug Forderungen an Regierungen gestellt und sind zu oft damit erfolglos gewesen. Welche Welt wir den zukünftigen Generationen hinterlassen wollen, liegt also in unseren Händen: Wir können die Verantwortung dafür an keine Regierung dieser Welt abgeben. In einem ersten Schritt müssen wir uns damit auseinandersetzen, wie ein Leben in einer (klima)gerechten Gesellschaft aussehen könnte. In einem nächsten Schritt müssen wir gemeinsam die Wege einschlagen, die dorthin führen. Die halbgaren Kompromisse und Scheinlösungen, die uns gerade überall als gangbare Wege präsentiert werden, tun das nicht.
Wir brauchen Lösungsansätze, mit denen wir nicht nur Treibhausgase einsparen, sondern die Ursachen der Klimakrise angehen und die Gesellschaft lebenswerter, gerechter und ökologischer machen – für Alle. Gerechtigkeit, Demokratie und Klimaschutz sind keine Gegensätze – das eine lässt sich nicht ohne das andere verwirklichen.
Lösungsansätze sind nur dann ernst zu nehmen, wenn sie die Probleme nicht auf Kosten Anderer verlagern. Lösungen funktionieren nur dann, wenn sie auch möglichst vielen Menschen mitgetragen werden. Dazu müssen diese Lösungen von unten kommen. Von uns. Für uns und alle kommenden Generationen.
Welche Rolle spielt darin der Klimaplan von unten?
Der Klimaplan von unten sammelt genau diese Lösungen. Menschen mit unterschiedlichen Lebensrealitäten haben ihre Ideen und ihr Wissen eingebracht. Die zusammengetragenen Maßnahmen zeigen schon jetzt, dass umfangreiches Wissen vorhanden ist, um der Klimakrise auf eine gerechte und effektive Art und Weise zu begegnen.
Das gemeinsam erarbeitete kollektive Wissen soll im Klimaplan von unten möglichst allen Menschen zugänglich gemacht werden. Dieser Klimaplan dient als Ermutigung und Aufruf an uns alle mitzudiskutieren. Zusätzlich bietet er die Möglichkeit zu erleben, dass jede*r einzelne von uns dazu fähig sein kann und darf, eine gerechtere Zukunft mitzugestalten. Er soll uns erfahren lassen, dass wir selbst wirksame Visionen einer gerechteren Gesellschaft formulieren können und uns ermutigen, nicht nur Ideen zu haben, sondern diese auch umzusetzen und aktiv zu werden. Der Klimaplan von unten wird, weil er von der Beteiligung vieler lebt, nie “fertig” sein, sondern als "lebendiges Dokument" stets die sich mit der Welt verändernden Perspektiven aufnehmen. Die Kampagne gerechte1komma5 wird sich weiterhin dafür einsetzen, dass er von Menschen und Gruppen auf unterschiedlichste Art und Weise genutzt und umgesetzt werden kann.
Lest den Klimaplan von unten mit Familie und Freund*innen, diskutiert und kommentiert ihn, bringt euer Wissen und eure Ideen mit ein, sucht Gruppen in eurer Gegend, die sich schon aktiv für Klimagerechtigkeit einsetzen, werdet selbst aktiv, organisiert und vernetzt euch.
Ein riesiges Dankeschön geht an dieser Stelle an all die Menschen, die bereits dazu beigetragen haben und weiterhin dazu beitragen, den Klimaplan von unten mit ihrem Wissen und ihren Visionen lebendig werden zu lassen.
Es ist unser aller Plan, den wir gemeinsam für uns erarbeiten. Jetzt ist es unsere Verantwortung, ihn auch Wirklichkeit werden zu lassen!