Unterstützen
Mobilitätsgerechtigkeit

Radverkehr stärken

Was ist das Problem?

Der Radverkehr führt eine Randexistenz - wortwörtlich am Rand von vielbefahrenen und platzverschlingenden Autostraßen, eingeklemmt auf der Restfläche zwischen Bürgersteig mit gesetzlicher Mindestbreite und Fahrbahnen für den Kraftverkehr. Resultat ist meist eine allgemeine Unlust bei den Radfahrenden, diese gefährlichen, holprigen und nicht für schnelles Vorwärtskommen ausgelegten Wege zu benutzen. Alle Verkehrsinfrastruktur (z.B. Ampelschaltungen an Kreuzungen) räumt dem Kraftverkehr den Vorrang ein. Im innerstädtischen Verkehr behindert nichts den Radverkehr so sehr wie anhaltende, sich stauende, in Parklücken rangierende und falschparkende PKW und LKW.

Was ist die Maßnahme?

Stadtleben

  • Verpflichtend anzulegende Parkmöglichkeiten für Räder und Lastenräder bei Einzelhandel, Behörden, Arbeitsplätzen etc. (idealerweise auch als Wetterschutz für die Räder eingerichtet). 
  • Umwandlung von (Teilen der) Autostraßen in Rad- und Fußgängerzonen

Geschwindigkeit

  • Infrastruktur auf Tempo und Fahrweise von Radler*innen abstimmen (z. B. Ampelphasen).
  • Vorrang für Radverkehr in der Stadtverkehrsplanung. Konkret: wenn eine neue Verbindung oder ein neues Quartier geplant wird, muss die Radverbindung oder die Rad-Schiene-Rad-Verbindung grundsätzlich schneller sein als die Fahrt mit dem PKW.
  • Ausbau von Radwegen, kreuzungsfrei wo möglich.
  • Bau von Rad-Express-Trassen (siehe Maßnahme Expresstrassen für Räder, kurzfristig möglich durch das Abteilen einer Fahrbahn auf mehrspurigen Straßen für den Radverkehr

Sicherheit

  • Priorität bei Straßenunterhalt und Winterdienst für Radwege vor Busspuren und Spuren für den Kraftverkehr.
  • Pflicht für sichere Kreuzungen für Fahrradfahrer*innen, z.B.: Aufstellräume an der Ampel (4m langer Streifen direkt an der Ampel, in dem nur Fahrradfahrer*innen stehen dürfen) oder späteres Grünschalten von Autoampeln (Verhinderung des "Toten Winkels" für die PKW/LKW-Fahrenden)
  • Keine "versteckten" Radwege mehr zulassen (z.B. durch parkende Autos zwischen Radweg und Straße)
  • Bauliches Erschweren des "Zuparkens" von Radwegen (z.B. Schwelle) und Festlegen von höheren Strafen bei Zuwiderhandlung

Komfort

  • Größeres nicht-kommerzielles, besser noch, kostenloses Angebot von Leihrädern, einschließlich Lastenrädern und Mehrpersonenrädern (z.B. für Kinderbetreuung).
  • Förderung von Fahrrad-Repair-Cafés und Werkzeug-Self-Service-Stationen durch die öffentliche Hand.
  • Für Pendler Stärkung der Rad-Schiene-Rad-Verbindung durch Bau und Unterhalt von sicheren und bequemen Einstellmöglichkeiten für die Räder an allen Bahnhöfen.

Weitere Ideen:

  • Solar-Fahrradwege bauen
  • Innerstädtische Autostraßen mit 3 Spuren grundsätzlich auf 2 Spuren reduzieren und den Fahrradweg breit ausbauen, idealerweise mit baulicher Abgrenzung zu den beiden anderen Fahrspuren
  • An den Arbeitsplätzen Umzieh- und Duschmöglichkeiten für Radfahrer/innen einrichten

Wie kann die Umsetzung aussehen?

Eine konkret ausgearbeitete Umsetzung findet sich unter der Maßnahme Expresstrassen für Räder.


Diese Maßnahme steht unter der Lizenz „CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication“