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Gerechte Reproduktion, Produktion und Konsumtion

Gemeinwohlbilanz als Pflicht für Unternehmen

Was ist das Problem?

Das derzeitige Messorgan des Wohlstands ist das → Bruttoinlandsprodukt (BIP). Das aktuelle Bilanzsystem gibt nicht den wahren Wohlstand einer Gesellschaft wieder, sondern misst ausschließlich die erwirtschafteten materiellen Werte ohne Einbeziehung der ökologischen und sozialen Folgen und der damit verbundenen Kosten, selbst wenn diese errechenbar sind. Das bedeutet, die Folge(koste)n werden uns allen, aber besonders dem → globalen Süden sowie nachkommenden Generationen aufgebürdet. Ziel muss ein gemeinwohltaugliches und nachhaltiges Wirtschaften sein, das insbesondere auch das Recht auf eine intakte Lebensgrundlage für zukünftige Generationen sichert. Auf dem Weg zu einer sozialen, ethischen und ökologischen Lebensweise benötigen wir ein neues System, dass das gemeinwohlorientierte Wirtschaften eines Unternehmens misst.

Was ist die Maßnahme?

Unternehmen werden verpflichtet, eine Gemeinwohlbilanz zu erstellen. Dies könnte mit staatlich regulierten Vorteilen für dabei besser abschneidende Unternehmen verbunden werden. Es sollte in der Bilanz berücksichtigt werden, welche ökologischen und sozialen Folgen, sowie deren Kosten, durch entsprechendes wirtschaftliches Agieren vermieden werden und diese als Messwert berücksichtigt werden.

Wie kann die Umsetzung aussehen?

Die Vorteile und Beweggründe der Maßnahme werden an die Öffentlichkeit getragen. Ein Gesetzesentwurf zur Pflicht der Gemeinwohlbilanz wird abgestimmt. Das Gesetz tritt in Kraft. Es wird eine demokratische Kontrollstelle für Unternehmen etabliert, die sich die Gemeinwohlbilanz genauer anschaut. Es werden Hilfestellungen für die Unternehmen bereit gestellt, z.B. bei der ganz konkreten Suche nach nachhaltigen Produktionstechniken, Verpackungen, Transportmöglichkeiten. Das machen neutrale, nicht marktorientierte Beratungsstellen.

Wie lang dauert es, bis die Maßnahme Wirkung zeigt?

Wenn das Bilanzierungsverfahren sowohl verpflichtend als auch als Motivationsanreiz etabliert ist, kann es relativ schnell Wirkung zeigen.

Probleme sozialer, globaler oder Generationengerechtigkeit

Es sei hier immer wieder zu beachten, dass das Gemeinwohl global und Generationengerecht gemeint ist.

Weiterführende Literatur, Quellen

  1. International Federation for the Economy for the Common Good e.V.: Gemeinwohl-Matrix (abgerufen am 2.3.2020) https://www.ecogood.org/de/unsere-arbeit/gemeinwohl-bilanz/gemeinwohl-matrix/
  2. Felber, Christian (2018): Die Gemeinwohl-Ökonomie
  3. GLS Gemeinschaftsbank: Folgekosten: Richtig rechnen (abgerufen am 2.3.2020) https://blog.gls.de/bankspiegel/folgekosten-richtig-rechnen/
  4. Perspective Daily UG: So geht Wirtschaft, die mehr als nur den Profit im Kopf hat (abgerufen am 2.3.2020) https://perspective-daily.de/article/1036/IWxhqMgv

Diese Maßnahme steht unter der Lizenz „CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication“