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Mobilitätsgerechtigkeit

PKW-Maut

Was ist das Problem?

Der Autoverkehr, insbesondere im Fernverkehr, verursacht große → Treibhausemissionen. Kostenfreie Nutzung der Fernverkehrsstraßen machen das Reisen im Auto attraktiv. Es stellt sich die Frage: Wie wird der Bau und die Instandhaltung der Autobahnen in Deutschland aktuell finanziert? Wäre eine Maut zusätzlich sinnvoll? Werden Wenigfahrer aktuell benachteiligt?

Was ist die Maßnahme?

Einführung einer nutzungsabhängigen Gebühr für die Fernstraßennutzung. Dabei sollte der Aufwand zum Nutzen in einem sinnvollen Verhältnis stehen. Bei der genaueren Ausführung können Erfahrungen aus anderen Ländern herangezogen werden.

Wie kann die Umsetzung aussehen?

Es gibt verschiedenste Möglichkeiten zur Erfassung der fahrenden Autos und verschiedene Gebührenmodelle. Autos könne zum Beispiel automatisch, digital erfasst werden oder über den Bau von Mautstationen. Letztere erzeugen jedoch eine hohe Wartezeit und sind aufwendig im Umbau und Flächenverbrauch. Die digitale Erfassung widerrum ist sehr teuer, wie zum Beispiel das bestehende LKW-Mautsystem, welches eventuell aber auch für die PKW-Maut genutzt werden könnte. Ein positives Beispiel wäre das Vignetten-System wie es in Österreich angewandt wird. Die Gebühren könnten pauschal, nach gefahrenen Kilometern, nach Belegung der Fahrzeuge oder nach Fahrzeugklassen erhoben werden.

Wie wird damit dem Klimawandel entgegen gewirkt?

Die zusätzliche Abgaben durch eine PKW-Maut geben Anreiz das Auto weniger zu nutzen, es mit einer höheren Auslastung zu nutzen, sowie zu einem Wechsel auf andere Verkehrsmittel und zu weniger Fernreisen.

Die bisher für die Fernstraßen-Infrastruktur ausgegebene Mittel könnten nun für andere Klimaschutzmaßnahmen aufgewendet werden.

Welche anderen Effekte hat die Maßnahme?

Die Kosten der Autobahnen werden gerechter nach dem Verursacherprinzip verteilt.

Welche negativen Effekte hat die Maßnahme?

Es kommt wahrscheinlich zu einer Verlagerung des Verkehrs auf die Landstraßen, da die abgabepflichtigen Straßen umfahren werden, solange dem nicht mit weiteren Maßnahmen entgegengesteuert wird. Dies führt zu einer Belastung der anliegenden Ortschaften und zu einer Unterwanderung der eigentlichen Maßnahme, da eine Umfahrung zu mehr Strecke und somit zu mehr Emissionen führt.

Wie schnell kann die Maßnahme umgesetzt werden?

  • juristische Prüfung und gesetzliche Umsetzung
  • je nach technischer Umsetzung schnell (Vignetten ohne aufwendiges Kontrollsystem: 1 Monat) bis mittelfristig (1-2 Jahre, falls LKW-Mautsystem für PKW Erfassung nutzbar und die notwendigen Systeme im Auto leicht und kostensinnvoll einführbar)

Wie lang dauert es, bis die Maßnahme Wirkung zeigt?

  • Gelder können sofort eingesetzt werden
  • Lenkungsfunktion mit der Zeit der Einführung ansteigende Wirksamkeit
    • auch in Abhängigkeit des Gebührenmodells (z.B. Belegungsabhängigkeit führt zu höherer Belegung).

Bezüge zu anderen Maßnahmen

  • andere Anreize zur Kraftstoffeinsparung und Auto-Nicht-Nutzung, durch z.B. eine Kraftstoffsteuer,
  • Besetzungsgrad von PKWs erhöhen
    • Maut vom Besetzungsgrad abhängig machen
    • extra Spuren für Fahrzeuge mit hoher Auslastung (>1,>2...) einführen und kontrollieren
  • Tempolimit
  • Baustopp klimaschädlicher Mobilitätsinfrastruktur
    • weniger Nutzung führt zu weniger Baumaßnahmen
  • Verbot von Kurzstreckenflügen um eine Umlagerung von der Autobahn aufs Flugzeug zu vermeiden

Probleme sozialer, globaler oder Generationengerechtigkeit

Finanziell schwächer aufgestellte Personen werden Vermögensanteilig härter belastet.

Weiterführende Literatur, Quellen

Umfangreichere Literatur, die hier nicht komplett wiedergegeben werden kann, aber vielleicht als Grundlage für die Maßnahme gedient hat, oder anderweitig von Interesse ist.


Diese Maßnahme steht unter der Lizenz „CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication“