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Gerechte Landwirtschaft, Ernährungssouveränität und Waldnutzung

Förderung des bioveganen Anbaus

Was ist das Problem?

Wie in der Maßnahme Verpflichtung zum Rückbau von Tierproduktion ausführlich dargelegt, entstehen bei der Tierproduktion vor allem aufgrund ihres hohen Flächenverbrauchs große Mengen an → Treibhausgasemissionen. Aufgrund ihrer dominierenden Rolle in der Landwirtschaft hat die Tierproduktion und von Tierprodukten abhängige Pflanzenproduktion einen sehr hohen Stellenwert in der Ausbildung angehender Gärter*innen und Landwirt*innen, in der Forschung und Produktentwicklung, sowie in der Förderung von Betrieben. Die vorgeschlagene Maßnahme erleichtert und beschleunigt den für den Klimaschutz notwendigen Rückbau der Tierproduktion.

Was ist die Maßnahme?

Im bioveganen Anbau werden keine Tiere zur Produktion von Nahrungsmitteln gehalten, gleichzeitig wird auf Stoffe aus tierischer Herkunft verzichtet, darunter Gülle sowie Blut- und Fischmehl. Wie im klassischen biologischen Anbau werden außerdem keine → chemisch-synthetischen Dünge- sowie „Schädlings“-Bekämpfungsmittel eingesetzt. Mit der Förderung des bioveganen Anbaus, sowie der → Agrarökologie, werden damit klimafreundliche Alternativen zur Tierproduktion in der Praxis gestärkt und ausgebaut. Konkret sollen Höfe bei der Umstellung auf den bioveganen Anbau unterstützt werden. Darüber hinaus soll die Weiterentwicklung des bioveganen Anbaus wissenschaftlich begleitet werden. Und der biovegane Anbau soll eine zentrale Rolle im Lehrplan der Ausbildungen, Studiengänge und Weiterbildungen von Gärtner*innen und Landwirt*innen spielen. → vegan

Wie schnell kann die Maßnahme umgesetzt werden?

Mit der Förderung des bioveganen Anbaus kann direkt über Sofortmaßnahmen begonnen werden. Mittelfristig müssen bestehende Fördermechanismen, insbesondere die der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union (GAP), entsprechend umgebaut werden.  

Wie lange dauert es bis der einsparende Effekt Wirkung zeigt?

Die Maßnahme setzt auf verschiedene Mechanismen, dementsprechend greift der einsparende Effekt zu unterschiedlichen Zeiten. Einzelne Hof-Umstellungen beispielsweise können innerhalb von wenigen Jahren erfolgen, während von einem längeren Zeitraum auszugehen ist, bis Gärtner*innen und Landwirt*innen flächendeckend entsprechende Kenntnisse erlangt haben.  

Welche anderen Effekte hat die Maßnahme?

Neben dem Rückbau der Tierproduktion trägt der biovegane Anbau durch den Verzicht auf → chemisch-synthetische Dünge- sowie „Schädlings“-Bekämpfungsmittel zum Umweltschutz bei.  

Bezüge zu anderen Maßnahmen

Diese Maßnahme steht in Zusammenhang mit der Maßnahme Rückbau von Tierproduktion. Durch die Förderung des bioveganen Anbaus können bestehende Betriebe, die Tierproduktion betreiben oder von dieser abhängig sind, von dieser losgelöst werden.

Weiterführende Literatur, Quellen

  1. Bonzheim, Rieken, Mettke (2014): Die bio-vegane Landwirtschaft in Deutschland: Definition, Motive und Beratungsbedarf, Eberswalde: Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde http://biovegan.org/wp-content/uploads/2014/02/Bonzheim_Bachelorarbeit_Bio-veganeLandwirtschaft.pdf
  2. Bonzheim, Rieken, Oehen (2016): Potenziale und Herausforderungen möglicher überbetrieblicher Organisationsstrukturen für die bio-vegane Landbaubewegung im deutschsprachigen Raum, Eberswalde: Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde http://biovegan.org/wp-content/uploads/2012/09/Bonzheim_Masterarbeit_Bio-vegane-Landwirtschaft.pdf
  3. Schutz, Foresi (2016): Vegan organic horticulture-standards, challenges, socio-economics and impact on global food security. III International Symposium on Organic Greenhouse Horticulture 1164. pp. 475-484. doi:10.17660/actahortic.2017.1164.62

Diese Maßnahme steht unter der Lizenz „CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication“